29.10.2024
Frauensymposium 2024
Frauengesundheit voll im Fokus
Das 2. Frauensymposium der GdP NRW fand am 30.10.2024 unter dem Titel "Frauengesundheit" im Hotel Van der Valk in Gladbeck statt. Etwa 150 Frauen folgten der Einladung zum 2. Frauensymposium der Landesfrauengruppe und machten damit das Symposion zur größten Veranstaltung der GdP in diesem Jahr, worauf der Landesvorsitzende Mecky Mertens in seinem Grußwort begeistert hinwies.
Mit dem zentralen Thema „Frauengesundheit“ griff die Landesfrauengruppe einen Vorschlag aus dem letztjährigen Frauensymposion auf. Das Engagement für lebensrettende Anpassungen in der Forschung und im Gesundheitssystem liegt der Gruppe sehr am Herzen. „Es ist wichtig, die Frauengesundheit mehr in den Fokus zu rücken“, so Kirsten Böhm-Salewski, Vorsitzende der Landesfrauengruppe in ihrem Grußwort. „Dazu gehört auch die Enttabuisierung der Themen Menstruation und Wechseljahre.“
Unter dem Titel "Frauengesundheit - Wissen gibt Energie" erläuterte Cornelia Wanke, Vorstand bei Healthcare Frauen e. V. und Co-Vorsitzende bei Spitzenfrauen Gesundheit e.V., wie wichtig es ist, dass Frauen in Spitzenfunktionen medizinischer Bereiche vertreten sind: Frauen werden in der medizinischen Forschung selten berücksichtigt. Die Symptome von Krankheiten und die Auswirkung von Medikamenten auf weibliche Körper sind demzufolge oft nicht hinreichend geklärt.
Ein prominentes Beispiel dafür sind Herzerkrankungen, zu denen Dr. Jana Boer, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie und Stellvertretende Bundesvorsitzende BNK e. V. (Bundesverband Niedergelassener Kardiologen) in ihrem Vortrag "Genderaspekte bei Herzerkrankungen" erschreckende Fakten präsentierte:
1. Die Symptome eines Herzinfarkts unterscheiden sich bei Männern und Frauen deutlich. Dabei ist die männliche Symptomatik gesellschaftlich gut bekannt, die weibliche dagegen fast nicht.
2. Studien belegen, dass Beschwerden von Männern in der Notaufnahme ernster genommen werden und sie deshalb schneller medizinisch versorgt werden als Frauen.
3. Der weibliche Zyklus und die Phänomene der Wechseljahre müssen bei der medizinischen Versorgung berücksichtigt werden.
4. Obwohl weniger Frauen als Männer in Deutschland einen Herzinfarkt erleiden, sterben mehr Frauen als Männer daran.
Eins steht fest: "Frauenherzen schlagen anders." Und auch trans* und intergeschlechtliche Menschen haben einen Bedarf an gendergerechter medizinischer Versorgung, die noch weniger gewährleistet wird.
Über die "Psychische Gesundheit von Frauen über die Lebensspanne" informierten Dr. Dagmar Breuker und Sophia Saftien von der Zentralstelle für Psychosoziale Unterstützung des LAFP NRW. In lebhaftem Austausch diskutierten die Teilnehmerinnen über die neuen Erkenntnisse und ihre eigenen Erfahrungen.
Mit großem Interesse nahmen sie auch das Informationsangebot zu den Themen Freie Heilfürsorge und Beihilfe auf, welches von Claudia Bretz und Martina Imbach, PP Köln, sowie von Udo Linnenbrink, Vorsitzender der Seniorengruppe, angeboten wurde, während die Kolleginnen aus dem Tarifbereich sich parallel dazu begleitet von Alexandra Engler, Vorsitzende der Tarifkommission, der Netzwerkpflege widmen konnten.
In letzten Statements auf der Bühne lobten Teilnehmende die Veranstaltung als einen Schritt in die richtige Richtung hin zu mehr gendergerechter medizinischer Versorgung.
Denn es ist ein Fakt: Frauen, trans* und intergeschlechtliche Menschen waren schon immer da. Es wird Zeit, dass unser Gesundheitssystem das berücksichtigt! Dafür setzt sich der Landesfrauenvorstand der GdP NRW ein.