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© Bild: PM
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07.08.2024

Gewalt gegen Einsatzkräfte: GdP fordert personelle Stärkung und wirksame Präventionsmaßnahmen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen begrüßt die Erweiterung des Lagebilds um Feuerwehr und Rettungskräfte und stellt angesichts der hohen Opferzahlen unter den haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften Forderungen zu deren Schutz auf.

Der Landesvorsitzende der GdP Niedersachsen, Kevin Komolka, erklärt: „Dass die Zahl der Delikte gegen Polizeibeschäftigte im letzten Jahr stagniert hat, ist angesichts der hohen Zahl von über 10.000 Opfern kein wirklicher Trost. Wir dürfen uns damit keinesfalls zufriedengeben, sondern müssen in verschiedenen Bereichen aktiv bleiben.“

Die GdP begrüßt die bisherigen Maßnahmen wie die Erweiterung der Schutzausstattung inklusive der weitreichenden Ausrüstung mit Bodycams, fordert aber weitere Schritte. Die Polizei benötigt mehr Personal im operativen Bereich, um nicht nur die eigenen Kräfte besser zu schützen, sondern durch eine stärkere Präsenz auf den Straßen auch die Gelegenheiten für Angriffe zu verringern. Die Präventionsarbeit sollte zudem schon früh beginnen. Auch wenn die Mehrzahl der im Lagebild dargestellten Tatverdächtigen Erwachsene sind, sollte die Rolle staatlicher und ehrenamtlicher Akteure im gesellschaftlichen Miteinander bereits in den Schulen vermittelt werden. Entsprechende Inhalte sollten in den Lehrplänen festgeschrieben werden. Ein soziales Jahr, beispielsweise bei Rettungskräften, könnte hier ebenfalls einen wertvollen Beitrag leisten.

Auch ist die Justiz gefordert, indem schnelle Urteile und effektive Strafen gegen Täter eine starke abschreckende Wirkung entfalten. Darüber hinaus ist mehr gesellschaftliche Solidarität notwendig. Ein respektvoller und anerkennender Umgang mit Polizeiangehörigen und Rettungskräften muss selbstverständlich sein. 

© Foto: GdP
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„Jeder Angriff auf Angehörige von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste ist ein Angriff auf die Gesellschaft selbst. Wir brauchen nicht nur bessere Ausrüstung, sondern ein weitreichendes Verständnis für die wichtige Rolle der Einsatz- und Rettungskräfte für die Gesellschaft als Ganzes und damit verbunden auch schnelle und harte Konsequenzen für die Täter, um ein klares Zeichen zu setzen.“
Kevin Komolka, Landesvorsitzender der GdP