02.06.2024
Lagebild Cybercrime und Kinderpornografie 2023
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen unterstreicht angesichts des heute vorgestellten „Lagebild Cybercrime und Kinderpornografie 2023“ ihre Forderung nach dringend notwendigen Investitionen in Personal und Infrastruktur.
Die GdP betrachtet die Entwicklung der Fallzahlen im Bereich Cybercrime mit großer Sorge. Der Anstieg auf 13.218 Fälle im Jahr 2023 bei einem weiterhin enorm großen Dunkelfeld zeigt die zunehmende Bedrohung für Privatpersonen, Unternehmen und staatliche Institutionen, verdeutlicht aber auch den immensen Aufwand für die ermittelnden Behörden.
Kevin Komolka, Landesvorsitzender der GdP Niedersachsen, betont: „Um den immer raffinierteren und hoch professionalisierten Methoden der Cyberkriminellen entgegenwirken zu können, benötigen wir neben der Entlastung im ermittelnden Bereich auch mehr spezialisierte IT-Fachkräfte bei den Tarifbeschäftigten sowie weitere Investitionen in digitale Infrastruktur. Nur so können wir sicherstellen, dass wir auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten, Angriffe abwehren und die Täter effizient zur Rechenschaft ziehen können.“
Zu den weiterhin steigenden Fallzahlen im Bereich Kinder- und Jugendpornografie erklärt Komolka: „Bei aller Grausamkeit dieser Taten ist es gut, dass aus verschiedenen Gründen immer mehr Fälle zur Anzeige kommen. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch in diesem Deliktsbereich einen enormen Anstieg an Arbeit für die Kolleginnen und Kollegen bei einer extrem belastenden Tätigkeit.“
Darum fordert die GdP einen Dialog mit der Justiz, um zu klären, inwieweit eine sogenannte Vollauswertung der Bilder und Videos erforderlich ist. Mit Blick auf umfangreiche Verfahren soll geprüft werden, wie die Kolleginnen und Kollegen entlastet werden können.
Kevin Komolka fügt hinzu: „Insgesamt müssen wir daran arbeiten, den Polizeiberuf attraktiver zu gestalten, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Es bedarf Investitionen in die Menschen, um ihre Bezahlung, die Arbeitsbedingungen und Aufstiegsmöglichkeiten so zu gestalten, dass auch in Zukunft genug qualifizierte Menschen gerne bei der Polizei arbeiten.“