Berlin. Durch sehr aufmerksame und hoch professionelle Arbeit hat die Polizei Berlin im Verbund mit den Unterstützungseinheiten aus Bund und Ländern nahezu geräuschlos über die Bühne gebracht. Zwar spricht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) weiterhin nicht von einem friedlichen 1. Mai, weil mit Schwerpunkt bei der revolutionären 18 Uhr Demo fünf Kollegen verletzt wurden, einer durch einen Biss, und es mehr als 30 Festnahmen gab. Einmal mehr aber hat die Hauptstadtpolizei mit Bravour bewiesen, dass man sich dynamische Lagen einwandfrei bewältigt bekommt, man nicht als Feindbild taugt und durch aufmerksame Arbeit Gewaltpotenzial im Keim erstickt.
Fünf verletzte Kolleg., rund 30 Festnahmen
„Ich wünsche unseren verletzten Kolleginnen und Kollegen alles Gute und
hoffe, dass der diesjährige Tag der Arbeit keine bleibenden Spuren
hinterlässt. Mein Dank gilt allen Einsatzkräften und auch denen, die im
Basisdienst auf den Dienststellen sowie im Backoffice die Innere
Sicherheit auch an diesem Tag gewährleistet haben. Wir haben bereits bei
unserer DGB-Demo am späten Vormittag gemerkt, dass einige meinen, sie
könnten das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit für menschenverachtende
und israelfeindliche Parolen missbrauchen. Die Kräfte haben sehr
aufmerksam begleitet und im Verbund mit den Ordnern Grenzen aufgezeigt.
Dass das ab 18 Uhr in Neukölln noch mal eine andere Dimension erreicht,
war zu erwarten. Aber Polizeiführer Stephan Katte hat ebenso wie Markus
van Stegen in der Walpurgisnacht keine Zweifel aufkommen lassen, wo der
rechtsstaatliche Rahmen endet. Das war ein Lehrstück hochprofessioneller
Einsatzbewältigung, denn es gab durchaus zahlreiche Gewaltsuchende in
Neukölln, die zu Straftaten bereit waren“, so GdP-Landeschef Stephan Weh.
Am Rande der 18-Uhr-Demo kam es neben polizeifeindlichen und
antisemitischen Parolen auch zu Angriffen mit Pyrotechnik und körperlichen
Gewalt auf Einsatzkräfte sowie der Sachbeschädigung eines Dienstfahrzeugs,
rund 30 Personen wurden festgenommen, Anzeigen u. a. wegen schwerem
Landfriedensbruch, gefährlicher und schwerer Körperverletzung sowie
Volksverhetzung geschrieben. Zuvor konnte die Polizei bereits vorbereitete
Depots mit Steinen und anderen Gegenständen bei Dachbegehungen an der
Pannierstraße sicherstellen. Einen abschließenden Dank richtet
Gewerkschaftschef Weh an die Unterstützungskräfte an Bund und Länder, die
einen großen Teil dazu beigetragen haben, die Hauptstadt sicher zu halten.